Gruseln und Gänsehaut: Sagen und Legenden über Salzburgs Ausflugsziele

Weil es nicht nur zu Halloween richtig schön sein kann, sich ein wenig zu gruseln, haben wir hier die schönsten Sagen, Legenden und Schauergeschichten über Salzburgs bekannte Sehenswürdigkeiten gesammelt. Mitfürchten ausdrücklich erlaubt!

Die weiße Frau auf der Festung Hohensalzburg

Fast jedes Kind kennt die Geschichte der berühmten Salzburger Stierwascher. Doch auf der Festung Hohensalzburg kann es bisweilen auch gruselig zugehen: Die Weiße Frau ist eine Geistergestalt, die des Nachts in wallenden Gewändern über die Mauern und Gänge des Salzburger Wahrzeichens wandelt. Der Sage nach zeigt sie sich immer dann, wenn der Stadt schwere Zeiten bevorstehen: So etwa 1322, am Vorabend der Schlacht von Mühldorf.

Veranstaltungstipp
Mit der Taschenlampe über die Festung Hohensalzburg

Diese und viele weitere gruselige Sagen und Legenden erfährt man auch bei der familienfreundlichen Taschenlampenführung, die rund um Halloween am 30. und 31. Oktober 2023 auf der Festung Hohensalzburg stattfindet. Passend zum Thema Halloween werden auch die Geschichte des Festes sowie und Bräuche von damals und heute erklärt. Verkleidete Teilnehmer und Teilnehmerinnen bekommen eine kleine Überraschung! Mehr Infos zur Veranstaltung

Gruseliges und Kurioses im DomQuartier

In der Wunderkammer des DomQuartiers finden sich, wie der Name schon sagt, allerlei wundersame Artefakte. Und viele davon haben eine etwas schauderhafte Geschichte: Da wären etwa die zwei Tödlein. Das sind kleine Statuen, die den Tod darstellen und die Menschen früherer Zeiten auf ihre Vergänglichkeit hinweisen sollten. Das Leben konnte in Zeiten von Pest, Armut und Kriegen nämlich schnell vorbei sein. Zur Abwehr dieser Übel gab es früher zahlreiche Hilfsmittel, die man ebenfalls in der Wunderkammer betrachten kann: Zum Beispiel den Pestsegen. Dabei handelt es sich um Medaillons aus Steinbockhorn, die mit Heiligenreliquien gefüllt wurden. Schutz versprachen aber auch die sogenannten Bezoare. Die in Rindermägen entstandenen Klumpen (Magensteine), zerrieb man über Getränken, um sich vor darin enthaltenem Gift zu schützen.

Veranstaltungstipp
Basteln im Grusel-Kunstlabor

Passend zu Halloween findet am 30. Oktober 2023 im DomQuartier ein offenes Grusel-Kunstlabor statt, bei dem alle Kinder sich nach Herzenslust austoben können. Es warten tolle Ideen zum Dekorieren, Ausprobieren und sich Fürchten auf große und kleine Kinder ab 4 Jahren. Mehr Infos zur Veranstaltung

Der stumme Gefangene auf der Burg Hohenwerfen

Jede Menge Gelegenheit zum Gruseln gibt es auch auf der Burg Hohenwerfen. Wegen ihrer starken Befestigung diente die Burg im Laufe ihrer Geschichte immer wieder als Gefängnis. Selbst zwei Salzburger Fürsterzbischöfe mussten hier eine Zeit lang unfreiwillig verweilen - wenn auch unter milderen Umständen, als die anderen Gefangenen. Meter dicke Mauern umgeben das Burgverlies. In diesem knapp 9 Meter tiefen Schacht wurde einst ein Bauer aus dem Lungau eingesperrt, der als Stummer Gefangener in die Geschichte der Burg einging. 22 Jahre seines Lebens verbrachte er wegen Ketzerei auf Hohenwerfen - und sprach dabei kein Wort. Als er schließlich im hohen Alter begnadigt wurde, blieb er freiwillig und arbeitete bis zu seinem Tod am 5. Oktober 1782 als Gefängniswärter.

Sonderausstellung
Mythos Jackl - Hexen und Zauberer in Salzburg

Gänsehaut verursacht auch die aktuelle Sonderausstellung Mythos Jackl - Hexen und Zauberer in Salzburg. Auf vier Stockwerken tauchen Besucher in die Welt der Hexen und Zauberer ein, von den märchenhaften Gestalten aus Büchern und Filmen, über die historischen Zauberbubenprozesse in Salzburg, bis zu heute existierenden Kulten in aller Welt. Mehr Infos zur Ausstellung

Burg Mauterndorf: Der Priester in der Wand

Auf eine weniger schauderhafte Geschichte blickt die Burg Mauterndorf im Salzburger Lungau zurück. Schließlich war sie in ihrer historischen Funktion keine “Sperrfestung”, sondern eine Mautstation, an der fahrende Händler ihren Wegzoll bezahlen mussten. Doch Mauterndorf wäre keine richtige Burg, gäbe es nicht zahlreiche gruselige Legenden über sie zu berichten. Die furchterregendste ist vielleicht jene des Priesters, der zur Strafe eingemauert wurde. Nur in Kopfhöhe soll ein kleines Loch freigelassen worden sein, um ihm das Essen und Trinken zu ermöglichen. Irgendwann wurde aber auch diese Öffnung vermauert und der Arme verstarb. Ob man seinen Geist des Nachts noch klopfen hört? Wer weiß, wer weiß ...

Burg Mauterndorf - Blick auf die Burg von der Mautstelle aus
Burg Mauterndorf - Die Burg

Die Flucht der Zwerge aus den Salzwelten Salzburg

Weniger gruselig, aber nicht minder spannend ist die Sage jener Zwerge, die einst im Salzbergwerk am Dürrnberg lebten und arbeiteten. Nicht selten kam es vor, dass die Knappen am Morgen in den Berg fuhren und ihre Arbeit bereits von den freundlichen Zeitgenossen erledigt fanden. Dann jedoch befahl der Erzbischof ein morgendliches Glockenläuten, das die oft zu spät kommenden Bergleute zur Pünktlichkeit ermahnen sollte. Die Zwerge fühlten sich von dem Kirchengeläut so gestört, dass sie schweren Herzens den Dürrnberg verlassen mussten und künftig nicht mehr gesehen waren. Sehr zum Leidwesen der Knappen, die nun alle Arbeit selbst erledigen mussten. Diese auf den ersten Blick unscheinbare Sage könnte bei näherer Betrachtung als Kritik der Bergleute an der Salzburger Protestantenverfolgung im 18. Jahrhundert gelesen werden. Schließlich mussten im Jahr 1731/32 auf Befehl des Erzbischofs 780 Dürrnberger Knappen mit ihren Familien das Land verlassen.

Salzwelten Salzburg - Besucher im Bergwerk mit Ausstellung zur Geschichte des Salzabbaus
Salzwelten Salzburg - Ausstellung zur Geschichte des Salzabbaus

Zeitreisen am Untersberg

Um den Untersberg ranken sich seit jeher viele Sagen und Legenden. Vom berühmten Kaiser Karl, der im Inneren seiner Rückkehr harrt, bis zu fantastischen Erzählungen, die in ihm Zeitlöcher und ganze Anderswelten vermuten. Ob es stimmt oder nicht? Wer weiß das schon. Fest steht jedenfalls: Wer das Salzburger Freilichtmuseum am Fuße des Untersberges betritt, der wird auf alle Fälle eine Zeitreise erleben. Gebäude aus über sechs Jahrhunderten gibt es hier zu bestaunen und zu bewundern, das älteste stammt aus dem Jahr 1442. Doch auch wenn die Zeit bei einem Besuch wie im Flug vergeht: Vor der unbeabsichtigten Passage eines Zeitloches muss sich hier niemand fürchten!

Gottes Zorn am Großglockner

Mulmig zu Mute wird einem bisweilen, wenn man die Sage zur Entstehung des Pasterzengletschers hört: Einst soll das Gebiet um den Gletscher nämlich fruchtbar gewesen sein. Doch dann beging ein Bauer während des Jahrmarktsgottesdienstes am 8. September einen Frevel und verwehrte zu allem Überdruss einer alten Frau das Essen. So kam es, wie es kommen musste: Ein Unwetter zog auf, hüllte alles in Schnee und Eis und tötete die Jahrmarktsgesellschaft. Wer die Sage kennt, wird sie in den Bezeichnungen vieler Gipfel wiederfinden: Der frevelnde Burgstaller-Bauer etwa steht mit seinen beiden Söhnen versteinert als großer, mittlerer und kleiner Burgstall inmitten des oberen Pasterzeneises. Der Priester Pater Johannes wurde auf dem Gipfel des Johannisberges tot aufgefunden. Der Pfandlbauer floh Richtung Salzburg und wurde auf der Pfandlscharte vom Unwetter erreicht. Die Spielleute waren nicht weit davon, sie wurden auf dem heutigen Spielmann vom Unglück ereilt. Auch die alte Frau, die den Fluch ausgelöst hatte, kam um. Sie hatte vom Gipfel der Racherin aus den schrecklichen Vorgängen zugesehen.

Großglockner Hochalpenstraße - Aufnahme eines majestätischen Steinbocks
Großglockner Hochalpenstraße - Majestätischer Steinbocks